SOLA Blog 2020
Sonntag, 5. Juli
Pünktlich um 8:00 Uhr morgens begann das Sommerlager 2020 und 48 Gümmel fanden sich am Bahnhof Wettingen ein.
Die ersten Enthüllungen waren die Farbe des Lager T-Shirts und das Lagerlied zum Motto "Anton Media".
Danach hiess es Abschied nehmen und Abfahrt.
Die Reise führte uns in das schöne Vorderrheingebiet, wo wir die Aussicht von der Rhätischen Bahnstrecke auf die Rheinschlucht und die umliegenden Berge geniessen konnten.
Dieses Jahr brauchten wir nicht lange zu wandern, da sich der Platz direkt beim Bahnhof befindet. So konnten wir unseren Lunch bereits auf der Lagerwiese essen.
Das Aufbauteam hatte bereits grosse Arbeit geleistet und zahlreiche Bauten inklusive Infrastruktur warteten auf dem Platz auf die Neuankömmlinge.
Nachmittag - der erste Block des Lagers!
Um uns ins Reportergeschäft einzuleben, jagten wir Schlagzeilen hinterher und verfassten möglichst originelle Texte, um die beste Reportage abzugeben und den Lohn in Korken zu erhalten.
Die Küche füllte unsere Mägen beim Znacht mit Spaghetti vom grosszügigen Gönner "Favolosa Pasta" aus dem Thurgau.
Bekanntlich folgt bei Einbruch der Dämmerung die tägliche Tagesschau, wie jeden Tag. Als eifrige Journalisten in Ausbildung verfolgten wir gespannt die Berichterstattung in unserem hauseigenen life-size-Fernseher.
Um den Abend stilvoll ausklingen zu lassen, sangen wir traditionell das Lagerlied am Lagerfeuer, gefolgt von einem Wunschkonzert, nur unterbrochen von Kuchen und ausgelassener Stimmung
Nun ist es Zeit, uns zum ersten Mal im Zelt in den Schlafsack einzuwickeln. Wir schlafen entspannt, wohlwissend, dass morgen, sobald die Sonne aufgeht, das Clairon tutet, um uns in den nächsten Tag einzuleiten.
Montag, 6. Juli
Die erste Nacht im Zelt ist ruhig verlaufen und alle haben sich gut an die neue Lage gewöhnt.
Um die morgendliche Müdigkeit möglichst schnell zu überwinden, tobten wir uns mittels eines Spielturniers aus.
Man schoss im Würfelfussball, Blachenvolleyball und Völkerball den Ball hin und her oder kämpfte im Rugby um den Sieg.
Um nach solch einem Morgen bei Stange zu bleiben, gab es ein hausgemachtes Curry à la SOLA-Küche.
Am Nachmittag kam das jährliche Aufbaukomitee zusammen, um die vorhandene Infrastruktur auszubauen. Dabei scheute man keine Kosten und verprasste mehrere Millionen Franken.
Gebaut wurden ein Fahnenmast, welcher den Stolz der Schar symbolisiert, eine Zahnputzstation, um den täglichen Service der Zähne zu gewährleisten und Fussballtore entstanden, so dass man sich für das jährliche FUBATU vorbereiten kann.
Die Abwaschstation erhielt einen grosszügigen Zuschlag von den Vorarbeitern und konnte somit restauriert werden und einige weitere Projekte wurden dank der jungen Hilfskräfte realisiert.
Nach dem Verrichten der Arbeiten wurde ordentlich gespeist, es gab eine Spätzlipfanne.
Auch im SOLA kann man sich pflegen und somit schön leben. Die Beauty stand am Abend im Vordergrund und Gross und Klein wurde mit Handpeelings, Massagen und Traumreisen verwöhnt. Wer mehr Action wollte, kam nicht zu kurz - Fussball und diverse andere Spiele gab es auch.
Nach dem intensiven Programm des zweiten Lagertages werden die Lichter schon bald gelöscht und wir geniessen eine weitere angenehme Nacht.
Gute Nacht!
Dienstag, 7. Juli
Ein weiterer Lagertag bricht an und die Kriminalitätsrate ist höher als je zuvor. Verbrechen und Gesetzlosigkeit am laufenden Band.
Um uns dagegen zu wappnen, mussten wir viel lernen. Am Morgen lernten wir Geheimschriften und Morsen kennen, zeichneten Phantombilder und übten uns im Kartenlesen.
Am Nachmittag wurde es handfester - beim Postkutschengame übernahmen wir selbst die Rolle der Verbrecher und raubten wertvolles Material und Korken, um beim Dealer möglichst viele Personen zu rekrutieren. Aber Vorsicht, das Gesetz schläft nie und die Polizei folgte den Gesetzlosen wie ein Schatten.
Nach diesem klassischen Geländespiel, bereitete die Küche einen Risotto-Plausch zu, der selbst den anspruchvollsten Gaumen gerecht wurde.
In einer Spezialsendung der abendlichen Tagesschau verfolgten wir gespannt die verschiedenen Fälle des "Lagergerichts". In diesem Format werden Leute für diverse Vergehen angeklagt, verteidigt und schlussendlich verurteilt. Bereits in der ersten Ausgabe des "Lagergerichts" wurde gegen "Drängeln bei der Essensausgabe" und Ähnliches vorgegangen.
Eine letzte Überraschung kam seitens der Küche - Glacé zum Dessert.
Dazu die Nachricht, dass wir morgen auf Wanderschaft gehen werden. Für die nächsten zwei Tage treibt uns die Reportage in abgelegene Gebiete, wo wir Storys und Gossip verfolgen und dafür über Stock und Stein wandern.
Aufgrund der Zweitageswanderung wird es morgen keinen Blog-Beitrag geben, sobald wir zurück sind geht es aber weiter :)
Donnerstag, 9. Juli
Ein Sonderbericht aus dem Studio Anton Media über die letzten zwei Tage. Es berichtet Oberreporter Damdrin.
Mittwoch morgens hiess es früh aufstehen! Mit dem Motto "Der geübte Wandere startet stets leicht fröstelnd in den Tag" begaben sich fünf Reporter-Gruppen auf Reportage für die Sonderausgabe "Wandern in Graubünden".
Entlang des Flussufers, über einen Berggrat, zu einem Staudamm hoch und zu Besuch in Burgruinen erlebten alle anstrengende, jedoch ereignisreiche zwei Tage.
Während die Reporter auf Wanderung sind sehen wir uns doch den Lagerplatz mit allen seinen Bauten genauer an.
Gleich nach dem Bahnhof Waltensburg erstreckt sich talaufwärts der Lagerplatz in Richtung Tavanasa. Wichtigstes Merkmal ist der Fluss und das Biotop. Wenn man auf den Lagerplatz kommt, erscheint zuallererst die selbst gebaute Küche.
Das Essenzelt (oder 100er-Zelt, welches man bei der Jungwacht mieten kann) steht gleich neben der Küche. Gegenüber vom Essenzelt sieht man die grosse Bühne, welche für die Sendungen von Anton Media erbaut wurde.
Besondere Beachtung gebührt in diesem Lager der Abwasch- und Händewaschstation. Sie ist ein wenig grösser als sonst und vor und nach dem Essen betreut, um einen optimalen Reinigungsvorgang zu garantieren.
Auf den Wanderungen - fernab des Platzes - musste das Händewaschen durch Desinfizieren ersetzt werden und unsere Masken kamen in den ÖV auch nochmals zum Einsatz.
Die mit Blachen gut getarnte Toilette, die Zahnputzstation und die Dusche stehen alle bei einander, sodass man nach dem Toilettengang direkt duschen und die Zähne putzen kann.
Inzwischen sind die ersten Reporter-Gruppen eingetroffen, die sich nach der anstrengenden Wanderung direkt eine Dusche gönnen. Gegen fünf Uhr sind alle wieder anwesend und die Livesendung kann starten. Berichtet wird heute Abend über die Geschehnisse und Eindrücke der Wanderungen und zu guter Letzt gibt es noch einen Fahnenaufzug.
Freitag, 10. Juli
Schon am Donnerstagabend ging das Gerücht herum, dass heute Morgen die berühmt-berüchtigte Leitertaufe stattfinden solle.
Gleich nach dem Zmorgen wurde wie üblich die tägliche Schlagzeile am Anschlagbrett aufgehängt, welche "Leitertaufi" lautete.
Die neuen Leiter begaben sich auf die Bühne, bei der sich bereits viele Zuschauer versammelten. Es wurde verkündet, wie die Leitertaufe ablaufen werde und wie die Gümmel mitwirken werden.
Den fünf neuen Leiter wurden Kinder, sowohl auch Leiter zugeteilt, die sie herausputzen sollten. Während die neuen Leiter von den Kindern kunstvoll geschmückt wurden, mussten sie ein Steckbrief ausfüllen und ein Lied aussuchen, welches sie auf der Bühne Karaoke-mässig vortragen mussten.
Natürlich darf bei solch einem Anlass das entsprechende Getränk nicht fehlen. Zur Feier des Tages mussten die neuen Leiter ein selbst gebrautes Getränk trinken, welches den meisten nicht mundete, durch den sie aber schlussendlich den neuen Taufnamen erhielten.
Bögu, Cheenee, Dieter, Lilo & Stitch, wir heissen euch ganz herzlich im Team willkommen und wünschen euch viele schöne Momente in eurer Leiterkarriere!
Gleich darauf begaben wir uns noch in vollem Sonnenschein auf die Spielwiese, die am Lagerplatz angrenzt. Um unseren Ansprüchen zu genügen muss die Spielwiese eine gute, beachtliche Grösse, und keine Steine und Gefälle haben. Gerade zwischen der Bahnlinie und unserem Platz befindet sich eine solche Wiese, die wir jeweils für unsere Geländespiele benützen dürfen.
Heute stand ein Völkerball-Turnier an. Gespielt wurde in acht Teams und in drei verschiedenen Varianten von Völkerball. Das Spiel war hart aber fair, dank Schieds- und Linienrichtern und alle Gruppen gaben ihr Bestes und hatten Spass.
Mit Älplermaggaronen im Magen unterhielten wir uns am Nachmittag mit diversen Geselschaftsspielen wie Frantic, Jungle Speed oder Uno, während draussen Regenwolken aufzogen. Natürlich gab es immer noch die Möglichkeit sich sportlicher auszutoben mit Jongulieren, Palangzieren, Fussball spielen und Diabolieren.
Zum Abendessen gab es Fotzelschnitten mit Vanillesauce.
Um dann den Abend noch schön ausklingen zu lassen, sangen wir wegen schlechtem Wetter im 100er Zelt, bis die Abenddämmerung uns an den warmen Schlafsack erinnerte.
Samstag, 11. Juli
Heute war ein besonderer Tag. Schon nach dem Zmorge fand eine Tagesschau mit Gastauftritt statt.
Valentin Velogstell, ein Survival-Experte aus dem Norden Helvetiens, besuchte unser bescheidenes Lager, um uns auf den Extremfall vorzubereiten.
Zu diesem Zweck wurden wir in Gruppen aufgeteilt, die für den Rest des Tages auf sich selbst gestellt für Unterschlupf, Bequemlichkeiten und Annehmlichkeiten sorgen mussten. Die einzigen Hilfsmittel waren Naturmaterialien, Blachen und Werkzeug aus dem Mat-Zelt.
Die Gruppen setzten ihre kreativen Ideen auf verschiedenste Arten um; so entstanden z.B. Schneckengärten, Blachendächer, Froschteiche, Unkrautgärten, Tische & Bänke und vieles mehr.
Zusätzlich musste sich jede Gruppe eine Identität schaffen. Dazu gehört ein Gruppenname, eine selbst gemalte Fahne zum Aufhängen und ein Schlachtruf.
Später am Nachmittag wurde dann die Geschicklichkeit der Gruppen auf den Teststand gebracht. Zuerst massen sie sich im reiner Stärke im Kampf, danach wurden mit einfachen Mitteln Parcours erfunden, die es dann in einer bestimmtenZeit so oft wie möglich zu absolvieren galt.
So viel Spiel macht hungrig und zum letzten Mal bekochte uns das Küchenteam der 1. Woche. Wie immer war es köstlich!
Nun dunkelte es langsam ein, während die Gruppen - wie schon den ganzen Tag - in ihren Bases den Abend verbrachten. Die Frage nach dem Abendprogramm löste sich erst, als ein schauriges Wort in die Runde fiel: Geisterlauf!
So rafften die Mutigen sich auf und gaben ihre Taschenlampe ab, um durch das dunkle, dichte Gestrüpp zu schleichen, auf der Hoffnung auf Gnade derer, die im Gebüsch lauerten.
Doch auch der Geisterlauf ist irgendwo zu Ende und die Anspannung löste sich in Erleichterung auf und es wurde bald fleissig debattiert, wer am wenigsten Angst gehabt hatte.
So endete der Tag und das wohlige Zelt wartete bereits auf die Gümmel.
Sonntag, 12. Juli
Der Sonntag, als Ruhetag, begann ein wenig später als die anderen Tage. Es wurde eine Stunde später geweckt, nur um dann weiterhin gemütlich mit Zopf und Rührei in den Tag zu starten.
Noch am Morgen frequentierten wir die Spielwiese, wo wir aktiv wurden in einem Rugby-Turnier. Wo in der ersten Hälfte erbittert gekämpft wurde, gab es in der zweiten Hälfte Wasserballons als Spielball und die Sache wurde nass und ein bisschen weniger ernst.
In der Siesta nach dem Zmittag blieb Zeit, um an den Fluss zu gehen und zu baden, oder den Zurückgebliebenen eine Karte zu schreiben.
Dann tauchte plötzlich Besuch aus Wettingen auf - Markus Heil begleitete uns durch eine besinnliche Lagerfeier. Zuerst hörten wir eine symbolische Geschichte, danach wurden wir selbst wieder aktiv und bauten ein Konstrukt, das konzipiert war, äusserst vergänglich zu sein.
In anderen Worten zündeten wir es nach Abschluss der Bauzeit an.
Eine weitere Tagesschau unterhielt uns nach dem Znacht mit einem Interview mit Olympiasiegerin Meret Meerrettich und der Tag endete gemütlich, wie er begonnen hatte - mit Singen am lodernden Lagerfeuer, während über uns die Sterne am Himmel zu funkeln begannen.
Montag, 13. Juli
Der Tag begann ganz harmlos und niemand konnte zu diesem Zeitpunkt ahnen, was uns bevorstand. Am Morgen fand ein Spiel statt, das Kunst und Wagemut verbindet. Die Teilnehmenden kämpfen um Material, um es gegen unsere Währung - Korken - einzutauschen. Mit Korken gab es dann Tattoos in unterschiedlichen Preisklassen zu erwerben. So machten wir uns selbst zu schmuckvollen Werken unserer eigenen Bemühnisse - mal ganz trocken ausgedrückt.
Zum Zmittag gab es ein asiatisches Gericht, dessen Namen der Redaktion unbekannt ist. Es war auf jeden Fall sehr gut und füllte ausgezeichnet den Magen.
An dieser Stelle geschah es dann. Einige Leiter legten ungewöhnliches Verhalten an den Tag, als hätte ihnen jemand etwas ins Wasser gekippt und verliessen in Folge den Platz für den Rest des Tages.
Gewissenhaft übernahm das 15er-Team die Leiterrolle und rettete den Tag. Sie führten auch selbstständig Buch und somit präsentieren wir stolz ihre Sicht auf den Rest des Programms:
Heute nach dem Mittag haben wir mit den Gümmel ein PC-Game rund um das Thema "Virus" gespielt. Dabei mussten die Kinder verschiedene Aufgaben an Posten lösen, aber ohne dabei zu sprechen.
Am Abend haben die Kinder wie gewohnt ein Ausgabe der Tagesschau mitverfolgen können, die für einmal von zwei Vertretern aus dem 15er-Team moderiert wurde.
Danach konnten die Kinder versteckte Bananen suchen. Daraus haben sie Schoggi-Bananen gemacht, die wir im gemütlichen Beisammensein assen.
Dienstag, 14. Juli
Das 15er-Team berichtet vom morgendlichen Programm:
Am Morgen haben wir gefrühstückt und danach sind wir zur Spielwiese gelaufen. Dort haben wir ein Farbengame gespielt. Für das hatten alle ihr weisses oder altes T-Shirt an, das nun auch schön bunt geworden ist.
Pünktlich aufs Zmittag, als hätten sie's gerochen, kehrten die verlorenen Leiter wieder zurück auf den Platz. Ihre komischen Gebärden waren abgeklungen und alles war wieder beim Alten. Somit übernehmen sie auch wieder den Blog.
Zur Feier des schönen Wetters machten wir uns am Nachmittag direkt für einen Ausflug bereit.
Wir liefen eine knappe Stunde, um den Rhein von seiner Strandseite kennenzulernen. Ein schönes, verstecktes Plätzchen bot sich perfekt für unsere (tatsächlich noch ziemlich) bunte Truppe als Badeort an.
Endlich hiess es mal wieder, Freizeit und Ausruhen, Baden und Faulenzen in der Sonne, Lesen oder Bändeli knüpfen, Spiel und Sport - auch bekannt als: alles was das Herz begehrt.
Bevor wir den Weg zurück anbrachen folgte ein Abschnitt mit einigen Lerninhalten zum Thema Natur und Wasser.
Zurück auf dem Lagerplatz erwartete uns eine herbe Überraschung. Es wurde zu Tisch gerufen, aber Chaos hielt wieder Einzug und es gab Zmorge zum Znacht, sehr zur Freud der Freunde des Brotaufstrichs und gekochten Eiern.
Es folgte eine speziell lange Ausgabe der Tagesschau. Komplett mit mehreren Schlagzeilen und Wettebericht wurde jede Menge unterhaltende Themen angeschnitten, moderiert von unseren Altbekannten Reportern und Korrespondenten. Auch ein Lagergericht konnte wieder einmal stattfinde, um vorliegende Anklagen zu prüfen und Gerichtsurteile zu fällen, juriert von der Lagerleitung.
Mittwoch, 15. Juli
Heute war ein Tag für Geniesser.
Als erste kamen die Freunde der kontrollierten Bewegung zum Zug. Nach gründlichem Aufwärmen starteten wir mit dem Tanzblock in den Tag. Verschiedene traditionelle Lagertänze hatten wieder ihren Platz und wurden von erfahrenen Lagergängern an Neulinge weitergegeben. Es wurden aber auch ganz neue Tänze erfunden, inspiriert von der populärsten Musik, die die Lagergemeinschaft zu bieten hatte.
Darauf genossen wir eine Mah-Meh-Pfanne, die die Küche für uns in stundenlanger Schnipselarbeit zubereitet hatte. Überhaupt zeigte sich das Küchenteam geschäftigt und verschwand bald nach dem Mittag wieder in der Küche...
Nach einer Siesta bei gutem Wetter folgten wieder alle dem Ruf des Clairons und versammelten sich beim 100er-Zelt.
Die Stunde der Gourmeure und Feinschmecker hatte geschlagen - das Popcorn-Game folgte.
In einer dem Wetter angepassten Version mussten verschiedene Aufgaben erledigt werden, um das Kochmaterial für Popcorn zu erwerben und dazu diverse Gewürze für eine einmalige Kreation. Vor einer Jury wurden die Körner dann bewertet und schlussendlich in den Gruppen verkostet.
Schlussendlich folgte ein Genuss für die Unterhaltungslustigen. Ein mehrteiliges Programm, unterbrochen von verschiedenen Sendungen in unserem lebensgrossen Fernseher zog alle in seinen Bann. Neben einer Folge der Tagesschau wurde "Herzblatt" ausgestrahlt, wo sich vielversprechende Päärchen finden konnten. Auch "Wetten, dass...?" fand Einzug ins Programm und wer immer sich traute konnte sich verschiedenen Aufgaben der inventiven Teilnehmenden stellen. Danach war sogar noch eine Talentshow geplant, diese musste aber auf morgen verschoben werden, da es spät wurde.
Unterbrochen wurde dieses Spektakel nur durch ein Gala-Dinner der Spitzenklasse. Die Küche hatte sich richtig ins Zeug gelegt und konnte uns einen Zweigänger auftischen. Zuerst wurde das 100er-Zelt in eine Dönerbude umfunktioniert, die allen Wünschen gerecht wurde. Später gab es ein cremiges Tiramisu, um das Ganze abzurunden.
Heute Abend hatten wir wirklich nichts zu klagen und gingen rundum glücklich ins Bett, bereit den Regentropfen zu lauschen, die nun leicht aufs Zelt fallen.
Dies wird unsere letzte Nacht im Zelt sein.
Donnerstag, 16. Juli
Wie am Vortag versprochen hielten wir heute am Morgen die Talentshow ab. Verschiedene Gruppen hatten sich auf diesen Moment vorbereitet und führten mutig das Ergebnis ihrer Proben vor der gespannten Menge vor. Gesang, Tanz, Akrobatik, Humor - es fehlte an nichts und die Vielseitigkeit der Teilnehmer wurde einmal mehr bewiesen.
Nach einem sehr schweren Entscheid für die Jury wurden die drei ersten Ränge verkündet und Belohnungen wie "heute keine Ämtli" oder "zuerst anstehen beim Essen" winkten.
Währenddessen war es auf dem Lagerplatz aber alles andere als ruhig. Fleissig und hörbar begannen immer mehr Leiter und später auch Kinder mit dem Abbau der vielen Lagerbauten, die uns während der letzten Tage treu zur Verfügung gestanden hatten und den Luxusstandard des Lagers definiert hatten.
Zum Teil mit Bedauern montierten wir Dächer und Stützen ab, entnagelten Holz und brachten es zur Feuerstelle, wo ein riesiges Feuer Form annahm und schleppten Material zum Platzeingang hin, um es am Freitag auf den Lastwagen zu hieven.
Trotz alldem war das Lager noch lange nicht vorbei und dringende Themen erforderten unsere volle Aufmerksamkeit am Nachmittag - es wurde über einen Wahlkampf gemunkelt; eine Neuwahl der Lagerleitung. Sogleich wählten fünf Gruppen einen Kandidaten aus, den es zu bewerben galt. Gemacht wurde das in einem Wahlkampf-OL, wo an verschiedenen Orten rund um den Lagerplatz Bilder und Videos gemacht werden mussten, die die Qualität der Kandidaten übermitteln sollten.
So konnten die angehenden Lagerleiter Punkte und das Wohlwollen der Anwesenden sammeln, um das Amt für sich zu gewinnen.
Am Abend wurde dann auch aufgelöst, wer die Wahl gewinnen hatte können - es war die MAX(IMUS), der unter anderem versprach, den Kiosk unter seiner Herrschaft gratis zu machen.
Aus praktischen Gründen wurde das Amt jedoch nicht für den letzten Tag im aktuellen Lager übergeben, Max wurde aber ermutigt, sich im Sola 2021 an der Aufgabe zu versuchen.
Das Feuer, das den ganzen Tag über gebrannt hatte, wärmte uns mit dem letzten Holz auch noch bei Anbruch der Nacht und bevor wir ins Bett gingen, liessen wir in der letzten Ausgabe der Tagesschau nochmals das ganze Lagerprogramm mit all seinen Schlagzeilen Revue passieren. Auch der (aktuellen) Lagerleitung wurde für ihren Einsatz gedankt und die Küche nahm Abschied.
Das Lager neigt sich spürbar dem Ende zu, die Zelte zieren nicht mehr den Platz und auch das Wetter hat sich entschieden uns nicht mit Sonnenstunden zu bescheren - wahrscheinlich aus Rücksicht darauf, dass es bei andauerndem Nieselregen leichter fällt aufzubrechen.
Morgen ist der Abreisetag und so schwer es uns fällt aufzubrechen, so froh sind wir beim Gedanken an eine warme Dusche, ein richtiges WC und eine Matratze. Ausserdem freuen wir uns alle darauf, unsere Liebsten bald wieder zu sehen.
Dies ist der letzte Blogeintrag und wir danken allen Lesern für die Teilnahme, die Rückmeldungen - öffentlich oder privat - und das Interesse und die Geduld, auch wenn der Blog nicht immer pünktlich aufgeschaltet war.
Hiermit melden wir uns ab und freuen uns darauf, euch bei dem Lagerrückblick die vielen wunderschönen Bilder zu präsentieren, die es nicht in die Kurzfassung im Blog geschafft haben.
Bis morn und merci vielmal
Andrin & Damian